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Bhutan: 

8. Oktober - 25. November 2016 


Trekking: 157 Kilometer, 6870 Höhenmeter
Bike: 1336 Kilometer, 22779 Höhenmeter


 

Bhutan: 

Bhutan, das «Land des friedlichen Donnerdrachens» (auf bhutanesisch Druk Yül), liegt im östlichen Himalaya und hat in etwa die Grösse der Schweiz. Mit knapp 700'000 Einwohnern ist es nur sehr dünn besiedelt. Fast drei Viertel des Landes sind von Wald bedeckt, in mittleren und höheren Lagen von dichten Misch- und Nadelwäldern und in tieferen Lagen von subtropischen Wäldern. Prachtvoll leuchten die Rhododendronbäume während der Blüte in den Frühlingsmonaten. Mit seinen schneebedeckten und über 7000 Meter hohen Berggipfeln ist Bhutan landschaftlich ein kleines Paradies. Bhutan legt grossen Wert auf Umweltschutz und die Ursprünglichkeit der Natur wird in den vielen Nationalparks geschützt.
Die Menschen in Bhutan sind ausländischen Besuchern gegenüber freundlich und zurückhaltend. Das vom König eingeführte «Brutto-National-Glück» soll den Bhutanesen ein Leben in Frieden und sozialer Sicherheit bieten, was in dieser Form einmalig ist. Spannend wird zu beobachten sein, wie sich dieses System mit dem wirtschaftlichen Fortschritt im Land entwickeln wird.
Auf unserer Reise begegnen wir den einheimischen Bräuchen täglich. Oft tragen die Bhutanesen ihre Nationaltracht aus farbenprächtig gewebten Textilien, den Gho für Männer und die Kira für Frauen. Betelnuss kauen ist sehr populär sowie auch das scharfe Essen. Rote und grüne Chilli sind zusammen mit Käse die Zutaten für das Nationalgericht «Ema Datshi», welches häufig mit rotem Reis serviert wird. Dieses scharfe Gericht ist für unsere westlichen Gaumen allerdings eine Herausforderung. Für westliche Besucher wird daher deutlich milder gekocht. Bhutan ist das einzige Land im Himalaya, wo der tibetisch-buddhistische Glaube noch authentisch gelebt wird. Sagen und Mythen prägen den Volksglauben. Sichtbare Zeichen der tiefen Religiosität Bhutans sind die unzähligen Klöster, Tempel, Chörten und natürlich die Gebetsfahnen, welche überall im Wind flattern. 

 

Meine Reise: 

Die ersten drei Wochen bin ich zusammen mit einer Reisegruppe im Westen von Bhutan unterwegs. Während zwei Wochen sind wir auf dem «Laya Trekking» und überqueren bis zu 5000 Meter hohe Pässe. Vorbei am heiligen Berg Jomolhari geht es entlang der Grenze zu Tibet/China von Paro her nordwärts. Das Bergdorf Laya ist nur zu Fuss erreichbar. In diesem Dorf auf über 3800 Metern Höhe leben einsam und abgeschieden die «Layaps». Diese bilden eine eigene Volksgruppe mit eigener Sprache, Sitten und traditioneller Kleidung, welche sich von den «normalen» bhutanesischen Trachten unterscheidet. Die Frauen tragen eigenartige runde Bambushüte, welche oben spitzig zulaufen und wertvolle Schmuckstücke. Vor und nach dem Trekking sehen wir einige der schönsten Tempel und Dzongs von Bhutan und erhalten einen guten Einblick in die bhutanesische Kultur. 

  

Auf dem zweiten Teil der Reise bin ich vorwiegend mit dem Velo unterwegs. Da es in Bhutan nicht erlaubt ist individuell und alleine zu reisen, werde ich während dieser Zeit von Lhatu, seinem Sohn Tenzin und dem Fahrer und Koch Rinzin begleitet. Gemeinsam erkunden wir die entlegensten Ecken des Landes. Teilweise begleitet mich Tenzin mit dem Bike, zwischendurch verlade ich mein Velo auch ins Auto. 

Um mein Visum für Bhutan zu verlängern, muss ich als erstes nach Phuntsholing im Süden des Landes und nach Jaigoan in Indien ausreisen. Bei der Wiedereinreise erhalte ich den Stempel für weitere 4 Wochen in meinen Pass. 

Auf dem Rückweg machen wir einen Abstecher ins Tal von Haa. Von hier geht es über den höchsten Strassenpass Bhutans, den 3800 Meter hohen Chele La nach Paro. Vorbei an der Hauptstadt Thimphu reisen wir ostwärts. Mit den Pässen Dochu La (3116 m) und Pele La (3400 m) stehen weiter anstrengende Kilometer auf dem Programm, bevor es von Trongsa südwärts durch subtropische Urwälder in den Manas Nationalpark geht. Die Strasse nach Pemagatshel wurde erst vor kurzem eröffnet und so gehöre ich wohl zu den ersten Touristen hier. Mit dem Klosterfest in Pemagatshel steht ein kulturelles Highlight auf dem Programm. 

Von Trashigang machen wir einen Abstecher nach Merak, ganz im Osten von Bhutan. Ähnlich wie in Laya lebt auch in Merak eine eigene Volksgruppe, die Brokpas. Es sind dies halbnomadische Yakhirten, die einen einzigartigen Dialekt sprechen, ungewöhnliche Kleidung tragen und in Steinhäusern leben, die für diese isolierte Region Bhutans charakteristisch sind. 

Auf dem Weg nach Bumthang, ins Zentrum von Bhutan machen wir Abstecher nordwärts nach Trashiyangtse und ins Tal von Lungtse. 

Das Tang Tal ist eines der vier Hochtäler von Bhutan, wir besuchen den hier lebenden Schweizer Walter Roder in Ogyen Choling. Im Phobjikha-Tal verbringen einige hundert der seltenen Schwarzhalskraniche aus Tibet ihren Winter. In der Haupstadt Thimphu geht meine Reise zu Ende. 

Vielen Dank an Lhatu, Lhamo, Tenzin und Rinzin für die spannende Zeit in Bhutan.